Radio

radio_geschichte„Achtung, Achtung, hier ist die Sendestelle Berlin im Vox-Haus auf Welle 400 Meter. Meine Damen und Herren, wir machen Ihnen davon Mitteilung, dass am heutigen Tag der Unterhaltungs-Rundfunk-Dienst mit Verbreitung von Musikvorführungen auf drahtlos-telefonischem Wege beginnt …“ Mit dieser ungelenken Ansage begann am 29. Oktober 1923 um 20 Uhr der Rundfunk in Deutschland. Wir müssen bedenken, der Beruf des Radio-Moderators steckte noch in seinen Babysocken. Das war echte Pionierarbeit. Dennoch war den Radiomachern und Werbetreibenden die Kraft dieses revolutionär neuen Kommunikationsmittels bewusst. Während der ersten Sendung fiel wie zufällig der Satz: „Zur Begleitung wird ein Steinway-Flügel benutzt.“ Productplacement in seiner frühesten Form, von Steinway gesponsert. Offizielle Radiowerbung wurde dann ab 1924 erlaubt. Vorher machte es auch kaum Sinn, denn die Rundfunkgebühr 1923 kostete die stolze Summe von 350 Milliarden Mark, nur 467 zahlende Hörer waren registriert. Ein Jahr später, die Inflation war beendet, die Gebühr war auf 2 Mark reduziert, fanden sich schon 539.000 Hörer vor den Empfangsgeräten ein. Ende 1925 war dann die erste Million erreicht. Bis 1930 sollte sich diese Zahl noch verdreifachen. Das Zeitalter der Massenkommunikation mittels elektromagnetischer Schwingungen in Deutschland begann. Übrigens, die erste Radiosendung endete mit der Absage: „Wir wünschen Ihnen eine gute Nacht. Vergessen Sie bitte nicht, die Antenne zu erden.“ Na dann.