Wie konnte sich eine Botschaft im Jahre 35 n. Chr. „rasend“ schnell ausbreiten und das mit einer Überzeugungskraft, die die ganze Welt aus den Angeln hob? Die Antwort: Durch Buzz-Marketing. Wir können getrost davon ausgehen, dass das Wort Buzz-Marketing nicht zum Wortschatz der christlichen Missionare und Propheten gehörte und auch nicht in ihren Kommunikationskonzepten stand (schließlich mussten noch keine Power-Point-Charts mit Modewörtern gefüllt werden), aber die Methode war die gleiche: Mund-zu-Mund-Propaganda. Ein Freund, wie man vermutet eher eine Freundin, da das Christentum sich in erster Linie über Frauen verbreitet hat, erzählt einem Freund mit Begeisterung von einer neuen Botschaft oder neuem „Produkt“. Dieser erzählt es seinen Freunden weiter, die es wiederum ihren Freunden erzählen und so weiter. Die Botschaft erhält eine nie geahnte Dynamik und breitet sich rasant demografisch und geografisch aus. Die Voraussetzung: Das Produkt muss halten, was es verspricht. Die Botschaft muss interessant sein, nicht unbedingt so sensationell wie die Ankunft des Sohn Gottes auf Erden, aber auf jeden Fall nicht der mühselig abgestaubte Hut vom letzten Winter.
Man bedenke aber: Trotz des effektiven Mittels der Flüsterpropaganda dauerte es 300 bis 400 Jahre bis sich die Botschaft in weiten Teilen der westlichen Welt durchgesetzt hatte. Ein Kampagnen-Zeitraum, den sich ein heutiges Unternehmen nicht leisten wird.