Fernseher

Die erste elektronische Übertragung von Bildern mit einer Elektronenstrahlröhre auf Sender- und Empfangsseite gelang Philo T. Farnsworth am 7. September 1927. Sage und schreibe 30 Zeilen wackelten über den Bildschirm. Der Begriff „Flimmerkiste“ kam nicht von ungefähr. Aber schon wenige Jahre später nahm das Fernsehen an Fahrt auf: durch die Einführung der Braun’schen Röhrentechnik. 1931 wurde diese Technik auf der Funkausstellung vorgestellt. Jetzt hätte das Glotzen eigentlich losgehen können, Pech nur, dass es keine Fernsehanstalten gab. Erst vier Jahre später startete das erste Fernsehprogramm der Welt, nicht in New York, sondern in Berlin. An drei Tagen der Woche kamen die wenigen Zuschauer, die klobige Kiste konnten sich nur die Wenigsten leisten, zwischen 20 und 22.30 Uhr in den Genuss von Nachrichten-, Kultur- und Unterhaltungssendungen. Der 2. Weltkrieg verhinderte aber vorerst den Siegeszug der Mattscheibe. Es dauerte bis 1950 ehe der Norddeutsche Rundfunk wieder auf Sendung ging. Jetzt gab es aber kein Halten mehr, schließlich wollte jeder 1954 die Fußball-Weltmeisterschaft in der Schweiz sehen. Die Waren lernten im deutschen Fernsehen allerdings erst 1956 das Laufen. Am 3. November strahlte der Bayerische Rundfunk den ersten Fernsehspot mit dem beliebten Schauspieler Beppo Brem aus. Dieser bekleckert in einem Restaurant die Tischdecke und wehrt sich gegen seine nörgelnde Frau mit den Worten: „Du machst alleweil gleich ein Trara und Theater, der gebildete Mensch sagt nur ,Persil‘ – ,Persil‘ und nichts anderes.“ Aber eigentlich hieß es bis zur Erfindung des Internets: ‚Fernsehen’ und nichts anderes.