Nachhaltiger Onlinehandel

Der Online-Handel muss klimafreundlicher werden. CO₂-Treiber sind Versand, Lieferung, Retouren und Verpackungen. Aber auch eine klimaschädliche Produktauswahl sowie der Betrieb von Webseiten und Hostern beeinflussen die Klimabilanz.

Zur Veranschaulichung: Laut einer Studie der Universität
Bamberg aus dem Jahr 2019 belaufen sich die CO2-Emissionen durch Retouren auf 238.000 Tonnen in Deutschland. Das entspricht mehr als 1.500.000.000
Kilometer Autofahrt. In Worten: anderthalb Milliarden. Jede vermiedene Retoure ist gut fürs Klima.

Viele kleine und mittlere Unternehmen wissen nicht, an
welchen Stellschrauben sie drehen müssen, um ihre CO-Bilanz zu verbessern. Das möchte das bayrische Umweltministerium ändern. Deswegen entwickelte die Behörde einen Leitfaden, in dem kurz und bündig die wesentlichen Treiber und
Lösungsansätze zur Reduzierung vorgestellt werden.

Zu den Handlungsleitfäden „Onlinehandel, aber nachhaltig!

Sabine Büttner (konzeptkomfort) erhielt den Auftrag, diesen
Leitfaden mit fünf Unternehmen zu evaluieren und ggf. Verbesserungsvorschläge
zu machen. Ich sollte die Texte mit Praxisbeispielen und Grafiken ergänzen.
Dafür interviewten wir Marktführer wie das Musikhaus Thomann, mittelgroße Händler
wie den Barfußschuhhersteller Sole Runner oder Sport Conrad sowie lokale
Unternehmen wie eine Apotheke und einen Verleiher von Event-Equipment,
Go-Event.

Diese Unternehmen nutzen Methoden wie Produktvideos, Fotos und ausführliche Produktbeschreibungen, um Retouren zu vermeiden, konsolidieren
die Bestellungen, liefern per Fahrrad auf der letzten Meile aus, verzichten auf Plastikverpackungen, veranstalten Nachhaltigkeitswochen statt Rabattschlachten, verkaufen Retouren für einen guten Zweck oder nutzen Filter, um besonders nachhaltige Produkte leicht auffindbar zu machen.