Sprache

Geschichte der SpracheDie Geschichte der menschlichen Kommunikation, also der gesprochenen Sprache, beginnt mit einem kleinen Gen, dem FOX-P2. Dieses Gen besteht aus 715 Aminosäuren, die sicherlich alle sehr wichtig sind, zwei scheinen aber für den Akt des Sprechens besonders wichtig zu sein. Wissenschaftler verglichen um die zweite Jahrtausendwende das menschliche FOX-P2-Gen mit dem entsprechenden Genom eines Schimpansen (Wenige Jahre vorher konnten Forscher anhand von vererbten Sprachstörungen einer britischen Familie das Gen als tonangebend für den Sprechakt identifizieren). Das Erstaunliche des Mensch-Affen-Vergleichs: Winzige genetische Mutationen von gerade zwei Aminosäuren stellten die Wissenschaftler fest. Sie schlossen daraus: Die Existenz von FOX-P2 ist offensichtlich eine notwendige Vorbedingung für die Entstehung der menschlichen Sprache – beziehungsweise präziser: der menschlichen Sprechfähigkeit. Gestützt wird die These durch Untersuchungen an Singvögeln. Genetiker des Max-Planck-Instituts entdeckten eine nahezu identische Version dieses Gens bei Zebrafinken und konnten anschließend das entsprechende Protein in genau jenen Hirnregionen nachweisen, die maßgeblich am Gesanglernen beteiligt sind. Was uns aber auch zeigt: Zum Sprechen gehört mehr als ein paar Aminosäuren, sie sind nur die Voraussetzung, zum Sprechen gehört – Verstand. Und wie der sich bildet, darüber rätseln noch die Wissenschaftler.